Interview mit Carine Bernard

09:00

Heute begrüße ich die Autorin Carine Bernard auf dem Sofa:

DL: Hallo Carine! Wir freuen uns dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!

Hallo! Ich freue mich, dass ich hier sein darf.


DL: Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen? 

Aber gern! Ich komme ursprünglich aus Österreich und lebe seit 15 Jahren in Deutschland. Ich habe drei Kinder und einen Hund und wir wohnen in der Nähe von Düsseldorf.


DL: Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob? 

Mein „Hauptberuf“ ist die Familie. Da die Kinder aber inzwischen groß sind, mein Sohn ist sogar schon ausgezogen, habe ich nun immer mehr Zeit fürs Schreiben. Als Hauptberuf würde ich es aber (noch) nicht bezeichnen.


DL: Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Wichtig ist mir Ehrlichkeit, Offenheit und zu dem stehen, was man sagt. Nicht immer nur auf sich selbst und auf den eigenen Vorteil schauen. Ich komme nur ganz schlecht mit unehrlichen, hinterhältigen Menschen klar, mit Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung.


DL: War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Es war ein langer Weg und ein großer Umweg. Ich habe schon immer gerne geschrieben, aber nie Geschichten oder gar Bücher. Zum Schreiben bin ich über das Geocachen gekommen, ein großes Hobby von mir. Ich denke mir gerne Rätsel aus und habe schon einige Rätselcaches auf der Geocaching-Plattform veröffentlicht. Eine Rätselserie handelt da von einer geheimnisvollen Agentin namens Molly Preston, die ständig verschwindet und von ihrem Freund gefunden werden muss. Die letzte dieser Rätselgeschichten hat sich irgendwie verselbständigt und wurde immer mehr und mehr, bis am Ende ein Buch daraus geworden ist. Damals wusste ich noch gar nichts vom Bücherschreiben, von Verlagen oder gar, dass man so etwas auch selbst herausbringen kann. Ich hatte das große Glück, über die Selfpublisher-Plattform Neobooks vom Verlag Droemer-Knaur entdeckt zu werden, der meine Molly Preston Bücher jetzt verlegt.


DL: Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht dass du schreibst?

Doch, meine Familie weiß das natürlich und sie unterstützen mich auch dabei. Es meinen Freunden zu sagen, hat anfangs ziemlich Überwindung gekostet, aber inzwischen ist es schon fast normal.


DL: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

Am liebsten draußen mit dem Hund. Durch Wald und Wiese zu laufen ist für mich Entspannung pur und bringt mich auch auf die besten Ideen. Meine Hobbys Fotografieren und Geocachen passen da natürlich perfekt dazu.


DL: Welche 3 Sache und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Papier, Bleistift, ein Messer und ein Feuerzeug. Ups, das sind ja vier! Okay, dann nur zwei Bücher: Der Herr der Ringe, weil man das immer wieder lesen kann, und irgend etwas Schwieriges, Dickes, damit ich lange damit beschäftigt bin. Das Foucaultsche Pendel, Die Säulen der Erde oder Krieg und Frieden.


DL: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Ganz klar mit Stefan aus Pater Noster. Er hat auch einen Hund und wir könnten zusammen eine Runde durch den Park drehen.


DL: Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Nein, kein Idol. Das hat für mich etwas von Heldenverehrung, von Fan-Girling, und das finde ich doof. Ich habe Vorbilder, ich habe Träume, aber kein Idol, dem ich nacheifere.


DL: Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Ganz klar: Douglas Adams. Leider lebt er ja nicht mehr.


DL: Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?

Inzwischen lese ich deutlich lieber eBooks. Der Reader liegt besser in der Hand, ich kann unendlich viele Bücher dabei haben, ich kann die Schriftgröße anpassen (das ist toll, wenn ich müde bin und trotzdem noch lesen will) und – ganz wichtig: Er hat Licht. So kann ich auch lesen, wenn mein Mann neben mir schon schläft.
Bücher, die mir besonders viel bedeuten, kaufe ich mir trotzdem als Print und stelle sie ins Regal.


DL: Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Aylin Tezel würde mir als Molly Preston gut gefallen. Sie ist unglaublich wandlungsfähig und würde hervorragend in diese Rolle passen. Die Rolle ihres Freundes Charles könnte dann etwas umgestylt direkt Jörg Hartmann übernehmen, mit dem sie ja auch im Dortmunder Tatort ein Team bildet. 


DL: Erzähl uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.
 
Der neue Molly Preston Krimi wird auf Mallorca spielen und erscheint rechtzeitig vor den Sommerferien im Juni. Hier wird es wieder sehr spannend, denn Molly muss Charles aus den Händen einer Drogenbande befreien.


DL: Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal schnappe ich im Fernsehen etwas auf oder ich lese etwas, und plötzlich entspinnt sich in meinem Kopf eine Szene daraus. Meist bleibt es einfach dabei, aber manchmal läuft die Szene weiter, wird zu einem ganzen Akt und am Ende zur Grundlage einer Geschichte.


DL: Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Wenig! Wenn überhaupt, dann nur kleine Teile von mir, einzelne Aspekte und nichts aktuelles. Deborah zum Beispiel aus Pater Noster: so schüchtern und unsicher war ich in meinem allerersten Job auch. Aber ich habe mich nicht den Chef verliebt ;)


DL: Wie lange hast du dafür gebraucht - vom ersten Satz bis zur Endfassung.

Mein letztes Buch, den Mallorca-Krimi habe ich während des NaNoWriMo geschrieben. Das ist ein weltweiter Schreibmarathon, der jedes Jahr im November stattfindet. Er ist sehr gut geeignet, zügig und ohne Ablenkung zu schreiben und man findet viele „Writing Buddies“, mit denen man sich austauschen und gegenseitig motivieren kann.
Die Überarbeitung des Buches fand im Dezember und Januar statt, da waren auch schon die ersten Testleser zugange. Vorgestern habe ich das Buch vom Lektorat zurückbekommen und muss jetzt die Anmerkungen des Lektors einarbeiten bzw umsetzen. Danach geht es in die Produktion, das endgültige Cover wird festgelegt und Anfang Juni soll es erscheinen.


DL: Beim Schreiben: gibt es da etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Mir ist es sehr wichtig, das Umfeld, in dem die Geschichte spielt, möglichst authentisch zu beschreiben. Egal ob das jetzt die Landschaft ist, ein Straßenzug oder die Uhrzeit, wann eine Kirchenglocke läutet, ich  achte auf solche Dinge und versuche, mich so nahe wie möglich ans Original zu halten. Meine Leser schätzen diese „echte“ Anmutung, die dadurch entsteht, auch sehr.


DL: Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?

Momentan schreibe ich wieder einen Liebeskrimi, der so wie auch schon Pater Noster in Düsseldorf spielen wird. Es geht um zwei junge Menschen, die sich treffen und ineinander verlieben, aber WIE sie sich kennenlernen, ist etwas speziell. Sie muss die Beziehung abbrechen, bevor sie noch begonnen hat, und er fühlt sich von ihr verraten. Mehr wird noch nicht enthüllt :)


DL: Vielen Dank für dieses Interview Carine! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3

Danke, es war mir ein Vergnügen!

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