Buchvorstellung: Cherry on top

06:00

J. Vellguth hat die Fortsetzung zu "#FolgeDeinemHerzen" geschrieben. "Cherry on top" kann aber auch einzeln gelesen werden.


Kurzbeschreibung:
Cherry zaubert die besten Cupcakes von New York. Am liebsten fluffig, cremig, sahnig und mit einer Kirsche oben drauf. Jetzt soll sie für ihre beste Freundin die Einweihungsfeier versüßen. Eigentlich kein Problem, wenn sie dafür nicht mit Milo dem größten Macho der City zusammenarbeiten müsste.

Milo ist der absolute Übermacho und hat immer einen anzüglichen Spruch auf Lager. Die Mädels stehen reihenweise Schlange und lecken sich nach seinem Astralkörper die Finger … normalerweise. Zumindest bis er auf Cherry trifft …

Köstlich, witzig und romantisch schön.

Meinung:
Dieses Cover macht richtig Appetit auf Cupcakes. Da will man am liebsten gleich reinbeißen.
Nach dem ersten Teil, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung und wurde nicht enttäuscht. Auch diesmal hat mich J. Vellguth wieder sofort in ihre Geschichte hinein gezogen und ich konnte mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Die Protas sind wunderbar und sehr bildlich beschrieben, wodurch man sich sehr gut in sie hineinversetzten kann, mit ihnen mitfiebert und ihre Ängste und Sorgen besser versteht.
Auch diesmal hat die Autorin neben all der Romantik auch wieder ein ernstes Thema bearbeitet, mit dem viele Frauen zu kämpfen haben. Cherry hat Probleme mit ihrem Körper. Sie fühlt sich zu dick, unattraktiv und hat kein Selbstbewusstsein. Aber man merkt auch ihre Liebe zum Backen und ihre Hilfsbereitschaft anderen gegenüber.

Fazit:
Wunderschönes romantisches Buch, dem aber auch die Dramatik und Spannung nicht fehlt.

Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden.


Leseprobe:
SweetCakes
Cherry verteilte mit Hingabe die blassrosafarbene Buttercreme als dekoratives Häubchen auf den zartbraunen Cupcakes. Das schaffte sie grundsätzlich nicht, ohne zu kleckern. Deshalb leckte sie gerade genüsslich ihre Finger ab, als das Glöckchen über der Tür bimmelte und ihre Arbeitskollegin in den Laden trat. »Sorry, dass ich zu spät bin«, sagte Annie. »Ärger mit der Nanny?«, fragte Cherry ohne aufzublicken, um ein weiteres perfektes Häubchen auf einen der Kuchen zu drehen. »Hör bloß auf«, seufzte Annie. »Ich hab endlich eine Tagesmutter gefunden, die fast bezahlbar ist. Aber dafür muss ich jetzt jeden Morgen eine Weltreise antreten.« Sie flocht sich mit geübten Fingern zwei Zöpfe in das kurze blonde Haar. Cherry blickte hoch und lächelte aufmunternd. »Das klingt doch nach einem Anfang.« Annie versuchte schon so lange, einen bezahlbaren Betreuungsplatz für ihren Jungen zu finden. Es wurde Zeit, dass sie endlich einmal Glück hatte. »Und was sagt Timmy dazu?«
»Er war leider nicht sonderlich begeistert.« Sie verdrehte die Augen und griff nach einer der bunten Schürzen, die neben dem Tresen an der Wand hingen. »Aber ich hoffe, das gibt sich, wenn er die Dame ein bisschen besser kennenlernt.« Mit der knalligen Schürze setzte Annie einen fröhlichen Farbtupfer in dem kleinen Laden. Mintgrüne Wände, weiße Holzblenden an den Möbeln, zwei kleine Tische mit Stühlen direkt neben dem Eingang und endlose Reihen von wunderhübsch verzierten Cupcakes, die in der gläsernen Vitrine neben der Kasse leuchteten, erzeugten eine urgemütliche Atmosphäre. »Das wird schon«, sagte Cherry und biss sich auf die Zunge, während sie den nächsten Cupcake verzierte. »Es muss«, sagte Annie. »Schließlich hab ich der guten Frau gerade meinen letzten Cent Erspartes als Anzahlung in die Hand gedrückt, damit sie uns überhaupt in Erwägung zieht.« Sie seufzte. »Auf jeden Fall gut, dass du da bist«, sagte Cherry. »Und dass es heute Morgen so ruhig war. Sonst wäre ich aufgeschmissen gewesen.« »Doug sollte wirklich endlich noch jemanden einstellen. Das wird sonst einfach alles zu viel.« »Hey, das musst du mir nicht sagen.« »Was wird das da eigentlich, wenn es fertig ist?«, fragte Annie und deutete mit einem Nicken auf Cherrys Kreation. »Kirschcreme und Schokolade mit einer Spur Pfefferminz.« »Klingt sehr … experimentell.« »Ist es auch. Ich muss mir schon etwas einfallen lassen, wenn ich den CuteCupcakeContest gewinnen möchte. Drück mir die Daumen, dass ich die kleinen Probeschätzchen hier nicht alleine verdrücken muss.« Annie lachte. »Würde dich das wirklich stören?« »Kommt drauf an. Erinnerst du dich noch an die Zuckertörtchen?« Sie verzog das Gesicht.
»Ich wüsste immer noch gerne, wie du das geschafft hast.« »Wenn ich mich recht entsinne, war da ein kleiner Besucher nicht ganz unschuldig.« Annie lief rosa an. »Stimmt, ich erinnere mich. Und eine Tüte Marshmallows hat auch noch eine Rolle gespielt.« Sie grinste verlegen. Dann zählte sie schnell die Küchlein in der Auslage. »Wir haben keine mehr mit Kaffee hier vorne«, sagte sie über die Schulter. »Die neuen hab ich eben in den Ofen geschoben, kannst du, glaube ich, schon rausholen.« Damit fischte sie ein paar Kirschen aus ihrer Obstschale. Annie kam gerade nach hinten, da ging die Tür auf und ihr Chef trat ein. Jung, riesig, braunes Haar und Goldrandbrille. Nicht muskulös, aber sehr … massiv. Er sah müde aus. »Hey, Doug«, rief Cherry. »Heute ist es ruhig, aber du kannst gleich meine neueste Kreation probieren. Peppermint-Surprise.« Doug sah nicht gerade glücklich aus, als er die Brille abnahm. Er putzte die Gläser gewissenhaft, während er zu ihr trat. »Morgen zusammen. Sieht nett aus«, sagte er nachdenklich. »Aber da fehlt noch was.« »Deko kommt noch, ich dachte an eine dicke, rote Kirsche und vielleicht sogar noch ein Pfefferminzblatt – wenn das nicht zu viel wirkt.« Er nickte. Sie reichte ihm den ersten Cupcake. Der arme Kerl sah echt mies aus, seine Haut war ganz grau und er hatte dicke Ringe unter den Augen. Entweder hatte er wieder die ganze Nacht durchgearbeitet oder er wurde krank. Manchmal war sie verdammt froh, dass sie kein Ladenbesitzer war. Sie stand wesentlich lieber in der Küche hinter dem Ofen. Er nahm den Cupcake entgegen, löste das Papier und biss hinein.


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