Stolz und Vorurteil und Zombies - Rezension

09:03

Man nehme einen Klassiker und füge ein paar Untote hinzu. Eine ungewöhnliche Kombination. Passen gehirfressende Lebewesen in eine Geschichte, die jeder kennt? In wie weit ändert sich der Verlauf? Geht diese Rechnung überhaupt auf, oder endet der Versuch in einem Chaos? Diese Fragen stellte ich mir bei Stolz und Vorurteil und Zombies und ich kann sagen, dass es gar nicht so verkehrt ist wie es zu Erst klingen kann.

Jeder kennt die Frau, die mit ihren Werken wie Emma, Mansfield Park und Vernunft und Gefühl damals und heute Meilensteine gesetzt hat. Sie konnte weiter sehen als die Menschen zu ihrer Zeit, doch die strengen gesellschaftlichen Regeln brachten sie dazu, alleine in einem kleinen Häuschen ihre letzten Tage zu zählen.
Seth Grahame-Smith hat mit Zombies die Geschichte von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy wiederbelebt und das Resultat kann man auch im Kino sehen.

Den orginalen Roman von Jane Austin besitze ich zwar, jedoch bin ich noch nicht dazu gekommen, ihn zu lesen. Mit dem Sprachstil dieser Zeit bin ich mehr als vertraut. Wer prinzipiell nicht solche formellen und gelanten Ausdrücke mag, wird hier nicht glücklich werden. Jane Austin Kenner und Fans werden ebenso auch nicht völlig zufrieden sein, denn an manchen Stellen ist die Imitation der Sprache nicht ganz rund.
Der Verlauf der Geschichte entspricht dem Orginal (vorab für euch recherchiert) und die Zombies passen sehr gut ins Geschehen, so dass es flüssig und natürlich wirkt - soweit gehirfressende Lebewesen natürlich sind ;)
Jedoch frage ich mich an ein paar Stellen, ob das wirklich so sein kann wie beschrieben. Zum Beispiel verwandelt sich Elitabeths Freundin langsam in eine Untote und keiner bemerkt es, obwohl es in dem Raum nur von Jäger und Kämpfer gegen die Zombies nur so wimmelt. Wurde bei ihrer Ausbildung vielleicht etwas falsch gemacht?
Ebenso haben mir die Kampfszenen nicht so gut gefallen wie erhofft. Ich liebe gute Kämpfe und fieber immer mit, so weit, dass ich beim Lesen auch bei einem Schlag zucke. Aber hier haben mich sie Szenen kalt gelassen. Permanent sprechen die Kämpfer wie Elizabeth und ihre Schwestern über Waffen und welche Techniken sie zum Töten in Asien von großen Meistern gelernt haben, aber dahinter verbirgt sich nicht viel. Die Dinge werden nur bei Namen genannt, aber eine ausführliche Beschreibung der Bewegungen oder was sie alles genau erlebt haben, fehlt. Deshalb konnte ich sie überhaupt nicht als Kämpferinnen sehen oder mich wie in einem Kampf um Leben und Tod fühlen. Das hat mich am meisten Enttäuscht.

Fazit:
Wer nicht nur auf eine einfache Liebesgeschichte lust hat und den altertümlichen Schreibstil mag, ist hier gar nicht so verkehrt, ebenso Jane Austin Fans, die einfach mal was Neues ausprobieren möchten. Spaß hat mir am meisten die sich wiedersprechenden gesellschaftlichen Normen gemacht, nur richtig überzeugt hat mich Stolz und Vorurteil und Zombies nicht.

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