Kiss and Cook: Hochzeit nach Plan von Ava Lennart - Rezension

06:00

Ava Lennart haben mit "Kiss and Cook: Hochzeit nach Plan" wieder mein Fernweh geweckt.

Kurzbeschreibung:
Kennst du das Gefühl, wenn ein Plan nach hinten losgeht?
Heiraten auf Hawaii, barfuß im Sand, Blumenketten und Muschelbläser. Bei Nalani Grayson bist du dafür genau richtig. Die Hochzeitsplanerin bekommt den Auftrag ihres Lebens. Der Haken: das Menü stellt Carter Akerman. Begnadeter Koch, Single Dad und sexy as hell. Die Braut zu vernaschen ist seine Vorspeise.

Zeit für ein außergewöhnliches Dessert.

Meinung:
Dieses Cover ist wunderschön und heiß. Da will man gleich nach Hawaii und Urlaub machen. Der traumhafte Strand mit dem Sonnenuntergang und darüber der sexy Bauch des Kochs.
Ich liebe die Bücher von Ava Lennart und auch dieses hat mich wieder total verzaubert. Ich habe viel gelacht, aber auch mit den beiden Protagonisten gelitten. Sowohl Nalani als auch Carter sind zwei tolle Menschen mit kleine Macken, aber das macht sie nur umso liebenswerter. Manchmal hätte ich sie gerne etwas geschüttelt, damit ihnen klar wird, was sie für einen Mist bauen. Aber was genau, das müsst ihr selber lesen.
Die beiden Autorinnen harmonieren so perfekt zusammen, dass ich nicht sagen kann, wer welchen Teil geschrieben hat. Ihr Schreibstil ist wunderschön erfrischend. Auch die Beschreibung der Landschaft ist so gut gelungen, dass ich mir die Orte auf der Insel bildlich vorstellen konnte und für einen Moment abtauchen konnte.

Fazit:
Mega Roman mit Spannung, aber auch Drama und sinnlicher Erotik. Sehr bewegend und ein besonderer Lesegenuss.

Leseprobe:
Wütend bearbeite ich bei dem Gedanken meine Unterlippe und stelle fest, immer noch in der schmalen Straße zu stehen. Seit einer gefühlten Ewigkeit habe ich mich keinen Zentimeter vorwärtsbewegt. Was ist denn heute mit dem Verkehr los? Sonst ist das einer meiner todsicheren Schleichwege, um der Rush Hour zu entgehen. Die sorgsam angelegte To-do-Liste für heute wackelt. Dabei habe ich sie doch schon umgestellt! Abermals betätige ich die Hupe. Ein befreiendes Gefühl! Ich lasse die Hand ein wenig länger drauf als nötig und spüre förmlich, wie der Druck nachlässt.

Als die Fahrertür des Wagens vor mir aufschwingt, merke ich erst, was ich tue. Brav lege ich die Hände wieder auf die vorbildliche Zehn-vor-zwei-Haltung ans Lenkrad.

Mit klopfendem Herzen beobachte ich, wie ein Schrank von einem Mann aussteigt und geradewegs auf mich zukommt. Er ist mindestens 1,90 m groß, trägt schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt, unter dem sich breite Schultern deutlich abzeichnen. Das dunkle Haar ist militärisch kurz geschnitten. Trotz der Sonnenbrille, die die Augen verdeckt, kann ich sehen, wie angepisst er ist. Furcht einflößend. Instinktiv drücke ich auf den Schalter, der die Türen verriegelt. Ich überlege, den Rückwärtsgang einzulegen und zu fliehen. Ein Blick in den Rückspiegel zeigt mir, eine Flucht würde an dem Stau hinter mir scheitern. Gleichzeitig kommt die Erkenntnis, dass dieser Macho-Schläger-Typ mich wohl kaum vor aller Augen aus dem Wagen zerren wird. Dafür gäbe es zu viele Zeugen. Hektisch wühle ich in meiner Handtasche nach irgendetwas, das ich als Waffe nutzen könnte. Sicher ist sicher. Kurz erwäge ich das Fleckenspray, das sich bei Malheuren auf Brautkleidern in Sekundenschnelle bewährt hat. Vielleicht brennt das gut in den Augen? Schon ertaste ich die Flasche auf dem Boden der Tasche, als der Mann meine Fahrerseite erreicht hat und mir mit einer Handbewegung zu verstehen gibt, das Fenster runterzukurbeln. Dann muss es eben die Nagelfeile tun, die ich fest umschließe. Ich schlucke mein Unbehagen hinunter und öffne das Fenster. Betont unbeteiligt wende ich mich ihm zu. Er nimmt die Brille ab, legt die Arme auf das Wagendach und beugt sich zu mir herunter.

Das durchdringende Blau seiner Augen steht im Kontrast zur sonnengebräunten Haut. Ein leichter Dreitagebart umspielt den spöttisch verzogenen Mund, als er mit vor Sarkasmus triefender Stimme fragt: „Haben Sie es etwa eilig, Lady?“

Trotz seines Tonfalls richtet diese Stimme die Härchen in meinem Nacken auf. Sie ist rau, tief und voll zugleich. Er hört sich an wie flüssige Schokolade gepaart mit dem Brechen der Wellen vor Waimanalo Beach bei Sonnenaufgang. Wow! Seit wann habe ich so verquere Assoziationen? Fasziniert starre ich auf seinen Mund, dessen Lippen einladend voll sind.

„Lady?“

Ertappt zucke ich zusammen. O Gott, und seit wann starre ich fremde Typen an? Ich räuspere mich.

„Sie haben es erfasst. Anders als andere Menschen habe ich keine Zeit, den Tag zu vertrödeln.“ Ich setze ein zuckersüßes Lächeln auf und umfasse die Nagelfeile fester. Sicher ist sicher.

Er schnaubt abfällig, richtet sich auf und hebt einen Arm. In Erwartung eines Angriffs zucke ich unwillkürlich zusammen. Doch er fährt sich nur mit der Hand durchs Haar und murmelt etwas Unverständliches. Ich höre so etwas wie „ausgerechnet heute muss ich dieser Bitch begegnen“ raus. Bin mir aber nicht sicher, denn ich bin abgelenkt von dem ausgeprägten Bizeps, der sich bei der Bewegung nach außen wölbt. Hier auf Hawaii sieht man viele Männer, die muskulös gebaut sind. Aber bei ihm wirkt es so … männlich. Ein Schwall herben Dufts umweht mich und ich schlucke. Automatisch öffnet sich die Hand um die Nagelfeile. Hochzeitsplanerin überwältigt durch Pheromone! sehe ich bereits die Schlagzeile der morgigen Sensationspresse vor mir. Er legt den Kopf schief und sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an. Ich hebe die Brauen und wirke hoffentlich souverän. Er wendet sich schnaubend ab und macht eine Geste in Richtung seines Fahrzeugs.

„Stellen Sie sich vor, da vorn hat eine alte Frau so rumgetrödelt, dass ein Krankenwagen sie versorgen muss.“ Er schlägt auf das Wagendach. Nur leicht, aber es reicht aus, mich zusammenzucken zu lassen.

„Ich geh dann mal bei mir im Auto weitertrödeln. Das wird hier zu langweilig.“ Er lässt mich stehen, und ich kaue schuldbewusst an meiner Lippe. Eine alte Frau? Wie konnte ich nur so einen blöden Spruch bringen? Ich habe es verdient, dass er mich damit aufzieht. Die Selbstzerfleischung hält mich allerdings nicht davon ab, zu bemerken, wie knackig sich sein Hinterteil unter der schwarzen Jeans abzeichnet.

Wenige Minuten später löst sich der Stau auf, und ich bin unendlich erleichtert, den Ort meiner Scham verlassen zu können.

Wie gut, dass ich diesen Typen nie wiedersehen muss.

Weiter Infos über das Autorenduo und auch eine längere Leseprobe findet ihr auf der Homepage.

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