Mut braucht eine Stimme von Peter Holzer - Rezension

09:00


Mut.

Was bedeutet das Wort? Bei Wikipedia findet man diese Beschreibung:

„Mut, auch Wagemut oder Beherztheit, bedeutet, dass man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen (...)“

Wie viel Mut steckt in uns? Wenn ich in der Bahn oder auf der Straße stehe und für einen Moment die Luft anhalte, dann sehe ich mehr Roboter, die hektisch von einem Ort zum anderen rennen, weil sie so viel zu tun haben, als Menschen.
Ich kenne es selbst bei mir. Der Terminkalender ist immer vollgestopft und es wird von Zeit zu Zeit nur noch mehr. Manchmal, wenn ich dastehe und die Luft anhalte, dann frage ich mich oft: wie lange kann das so weitergehen? Was machen wir da eigentlich?

Als Kind leben wir frei. Tun und lassen was wir wollen und leben das Leben. Doch je älter wir werden, desto mehr werden wir erwachsen. Wir hören auf zu fragen, zu tun und zu lassen was wir wollen und fügen uns in dem Rhythmus des Alltags ein. Aufstehen, zur Arbeit gehen, nach Hause kommen, schlafen gehen.

Wir gliedern uns in ein unsichtbares Muster ein und vergessen uns oft selbst. Die allgemeine Meinung nehmen wir an und vergessen unsere Eigene.

So lange machen wir das mit, denn das System funktioniert.
Peter Holzer lebte auch so, bis er durch einen Schilddrüsentumor fast seine Stimme verlor.Das zwang ihn dazu, inne zu halten. Und dann hörte er auf einmal etwas ganz anderes. Nämlich die Stimme, auf die er die ganzen Jahre zuvor nicht gehört hat: seine innere Stimme. Die wollte, dass er endlich selbstbestimmt das Leben lebt, das er leben möchte. Plötzlich zerfällt eine innere Barriere. Plötzlich ist der Mut da.

Meinung:
Die Welt dreht sich und wir mit ihr. Veränderungen, ob gute oder schlechte, müssen passieren, damit wir vorankommen. Doch manches erschreckt mich immer häufiger. Mein Eindruck ist, dass wir zu Zombies mutieren. Alle teilen die gleiche Meinung, alle wollen das selbe, alle tun das selbe.
Ich sehe keine Individuen, sondern eine einheitliche Masse und das erschreckt mich immer wieder.
Alles was, nicht gleich ist, ist seltsam, ja sogar gefährlich. Dabei ist es gerade die Vielfallt, die uns einzelne ausmacht und das Gesamte so bunt und besonders!

Im Internet höre ich mir viele Sprecher auf Plattformen wie YouTube oder Ted an. So etwas verfolge ich gerne. Selbst wenn oft keine großen oder neuen Erkenntnise in manchen Themen steckt, so wird man immer zum Nachdenken angeregt und man bekommt oft auch neue Denkanstöße. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und sowas hilft mir, wieder richtig zu sehen.

Mir war Peter Holzer zum Thema Unterschiedliche Arten des Auftretens aufgefallen. Umso mehr hat es mich gefreut, sein Buch Mut braucht eine Stimme in Händen zu halten!
In Videos kann und muss man viele Informationen bündeln, doch bei einem Buch ist mehr Input möglich.

Konnte Holzer auf dieser neuen Ebene der Kommunikation überzeugen? Dazu lautet meine klare Antwort: Ja!

Anhand von Beispielen aus dem eigenen Leben spricht er anschaulich, offen und klar.

Bei Mut braucht eine Stimme handelt es sich nicht um einen staubigen Ratgeber, wo der Autor einfach nicht auf den Punkt kommen will.
Holzer versteht es, den Leser abzuholen, an einem Wendepunkt im Leben und einen stark zu machen für den folgenden Anstieg. Dabei schaut er nicht von oben oder aus weiter Entfernung zu, sondern steht direkt neben einem.

Durch das Gesamtpacket schafft er, den Leser wachzurütteln und der vernachlässigten Stimme wieder Mut zu geben.

Fazit:
Wer seine Stimme sucht, wird sie hier finden!

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