Money Power Abyss von Casey Stone - Buchvorstellung

06:00

Mit "Money Power Abyss" hat Casey Stone wieder eine neue Female Lovestory für uns.

Kurzbeschreibung:
Die taffe Anwältin und Mittdreißigerin Abby Crawford liebt ihren Job, der sie allerdings immer wieder nah am Abgrund stehen lässt.
Auch privat muss sie täglich ihre Stärke beweisen, bis ihre beste Freundin Jane sie mit der Erfüllung eines lang gehegten Wunsches überrascht. Dabei ahnt Abby nicht, welche Folgen das Ganze haben wird.
Geld und Macht setzen einen Strudel in Bewegung, dem sie zu entfliehen versucht. Wird sie diesem Sumpf entkommen können?

Meinung:
Wow, dieses Cover ist wunderschön und passt perfekt zu der Geschichte und zu den anderen Covern aus der Reihe.
Diese Story ist schon fast ein Krimi, so viel Spannung und Action ist hier geboten. Die Anwältin Abby ist tough und steht ihre Frau. Aber sie ist überarbeitet und braucht dringend auch im Privatleben Abwechslung. Als Katie in ihr Leben tritt, ändert sich schlagartig alles.
Ich liebe die Bücher und vor allem den emotionalen Schreibstil von Casey Stone. Er fesselt mich jedes mal aufs neue. Diesmal hat er mich noch mehr begeistert. Es geht heftig zur Sache, also nicht nur in den Sexszenen. Die Spannung steigt stetig an und entlädt sich am Schluss explosionsartig.

Fazit:
Dieser Teil ist mega. Ich möchte sogar behaupten, dass es sein bis jetzt bester ist.

Mehr Informationen über den Autor findet ihr auf ihrer Homepage oder auf Facebook.

Leseprobe:
Prolog

Normalerweise freuen wir uns, wenn es wieder Freitag ist. Die ganze Woche haben wir auf diesen Tag hingearbeitet. Der Feierabend rückt in greifbare Nähe, das Wochenende ist in Sicht. Die meisten von uns können ausschlafen, wilde Partys feiern oder einfach nichts tun. Ich würde letzteres bevorzugen, um endlich einmal abschalten zu können. Stattdessen sitze ich auf einem harten Stuhl, höre mir den ellenlangen Vortrag des gegnerischen Anwalts an und ahne bereits, wie hoch der Papierstapel in meinem Büro sein wird, wenn ich zurück bin. Allein diese Tatsache stresst mich. Ich bin urlaubsreif, brauche eine Auszeit und würde gerne verreisen.

»Ms. Crawford, sind Sie damit einverstanden?«, reißt mich der Kollege der Gegenseite aus meinen Gedanken. Was hat er verdammt noch mal gerade gesagt?

»Ähm, ich bin mir nicht sicher. Könnte ich kurz ...?«, frage ich den Richter und zeige auf die große Tür des Gerichtssaals hinter mir.

»Bitte, Ms. Crawford. Die Verhandlung ist für zehn Minuten unterbrochen.« Zügig gehe ich hinaus, direkt zu den Toiletten. Heute ist einfach nicht mein Tag, mal wieder.

»Abby, was ist los mit dir? Wo bist du mit deinen Gedanken?«, möchte meine Assistentin Donna wissen, nachdem sie sich neben mir ans Waschbecken gestellt hat. Der Blick, den sie mir über den Spiegel zuwirft, könnte nicht deutlicher sein.

»Ich weiß es nicht. Verrate mir lieber, was Mr. Bates Anwalt von mir wollte«, erwidere ich genervt.

»Er hat einen neuen Vergleich vorgeschlagen. Mrs. Bates bekommt das Haus, den Porsche, fünf Millionen Dollar Entschädigung und die Wochenendvilla in Santa Barbara. Mr. Bates behält dafür die Hunde, das Anwesen in Vegas, die Yacht und führt die Firma allein weiter.« Meine zweite Scheidungsverhandlung in dieser Woche. Die erste verlor ich und dieses Ergebnis war der erste schwarze Fleck in meiner bisher blitzblanken Statistik. Noch nie zuvor hatte ich einen Fall verloren und jetzt droht sich an, die Niederlage von vor ein paar Tagen zu wiederholen.

»Abgelehnt«, stoße ich genervt aus.

»Wieso denn das? Er hat sein Angebot deutlich erhöht und unsere Klientin wirkte so, als könnte sie mit dieser Lösung leben.«

»Nein, Donna!«, fauche ich sie an. »Das Haus ist zehnmal weniger wert, als das Anwesen in Vegas. Die Wochenendvilla renovierungsbedürftig und für die Yacht kann er sich 20 neue Autos oder noch mehr kaufen. Außerdem kümmert er sich nicht angemessen um die Hunde. Mrs. Bates hat genauso viel in diese Ehe investiert wie er. Findest du es gerecht, sie mit einem Bruchteil von allem abzuspeisen?« Stotternd versucht sich meine Assistentin zu erklären. Ich hätte sie nicht mit hierhernehmen sollen. Andererseits hat sie aufgepasst und ich nicht. Diese Verhandlung bringt mich an meine Grenzen. Vergleiche hin oder her, dieser miese Mistkerl hat seine Frau geschlagen, nicht nur einmal. Jetzt will er sich vor Gericht aus der Sache herauskaufen, damit sie den Mund hält und er weiterhin der saubere Geschäftsmann ist, der sich durch die Weltgeschichte vögelt. Männer wie Mr. Bates glauben daran, sich mit Geld alles leisten zu können, doch er irrt sich. Nicht mit mir!

»Vielleicht solltest du unsere Klientin entscheiden lassen, Abby«, schlägt Donna vor.

»Aufgeben ist keine Option«, sage ich deutlich. »Ich werde meinen letzten Trumpf nutzen und dann sehen wir weiter.« Meine Assistentin weiß, was jetzt kommt. Sie reicht mir bereits einen Haargummi, damit ich meine blonde Mähne zu einem Pferdeschwanz zusammenbinden kann. Ein Ritual, welches ich immer pflege, wenn ich mit dem Verlauf einer Verhandlung unzufrieden bin. Grundsätzlich liebe ich es, meine Haare offen zu tragen, nur sind sie manchmal im Weg, sobald die Diskussionen hitziger werden. Und genau das wird jetzt gleich eintreten.

Abby Crawford | City Hall, Los Angeles

Auf dem Weg zurück zum Gerichtssaal hole ich tief Luft. In einer Hinsicht wäre es leicht: dem Vergleich zustimmen und Feierabend machen. Doch dann würde ich gegen meine eigenen Prinzipien verstoßen und Gefahr laufen, mit einem Unentschieden dieses Gebäude zu verlassen. Meine Klientin hat mir anvertraut, welche Torturen sie erleiden musste, und damit kann ich mich nicht arrangieren.

»Ms. Crawford, dürfte ich Sie kurz sprechen?«, fragt meine Klientin, die gerade den Saal verlässt.

»Unbedingt, Mrs. Bates«, antworte ich. Sie sieht eingeschüchtert aus, als würde sie alles akzeptieren, nur um endlich einen Schlussstrich unter diese Ehe ziehen zu können.

»Ich halte den Vergleich für angemessen«, fängt sie an, womit ich allerdings schon rechnete.

»Ihr Mann bekommt die Firma mit einer Gewinnbilanzierung von 25 Millionen Dollar – pro Jahr, die Sie genauso mit aufgebaut haben. Er schippert über den Pazifik, während Sie nur das bekommen, was er sowieso abstoßen würde.«

»Richard wird nicht nachgeben. Er bessert seine Angebote immer nur einmal nach, danach sinken die Chancen, einen fairen Deal zu bekommen, auf null«, versichert mir Mrs. Bates.

»Seine Frau zu schlagen ist also ein fairer Deal?«

»Abby, bitte! Ich habe Ihnen diese Dinge im Vertrauen erzählt und bitte Sie, dieses Thema nicht anzusprechen.«

»Sie sind sich aber im Klaren darüber, dass Sie mit diesem Abschluss auch an sämtlichen angefallenen Kosten beteiligt werden?«, hinterfrage ich skeptisch. Sie nickt mir stumm zu. Es wird ein Unentschieden, ob ich will oder nicht. Grundregel Nummer eins in unserer Kanzlei: Entscheide niemals gegen das Interesse deines Klienten. Ich lege meine Hände auf die Schultern meiner Mandantin und schaue ihr tief in die Augen.

»Irgendetwas müssen wir herausholen, so darf er nicht davonkommen«, sage ich. Mrs. Bates senkt ihren Blick. Mir ist klar, was sie sich am meistens wünscht, und wenigstens das will ich noch für sie erreichen. Zusammen mit ihr und Donna kehre ich in den Saal zurück.

»Die Verhandlung wird fortgesetzt, bitte setzen Sie sich«, verkündet der Gerichtssprecher. Ich bemerke, dass sowohl der Richter als auch der Anwalt der Gegenseite mich beobachten.

»Was sagen Sie zu unserem Vorschlag, Kollegin Crawford?«, schallt es fragend zu mir rüber. Ich richte meinen Blick auf Mrs. Bates, die sich nach meiner Auffassung nicht wohlfühlt. Dieses Theater dauert schon viel zu lange.

Rasch erhebe ich mich, nehme meine Aufzeichnungen in die Hand und fange an. »Vorsitzender Richter Bloomberg, Mr. Thorn, meine Mandantin hat in Bates Industries die gleiche Leidenschaft und ebenso viel Geld investiert, wie Mr. Bates. Nach einer regulären Gütertrennung, die die Gegenseite bisher strikt ablehnt, würden ihr 50 Prozent von allem zustehen, was für uns weitere Verhandlungen bedeutet. Um diese Scheidung zu einem gütlichen Ende zu bringen, akzeptiert meine Mandantin die Summe von fünf Millionen Dollar, das Haus in Malibu, den Wagen und die Wochenendvilla. Dazu fordern wir eine komplette Sanierung des baufälligen Objektes in Santa Barbara. Außerdem hat Mrs. Bates die Hunde, Harvey und Hercules als Welpen mit in diesen Ehebund gebracht. Ich beantrage deshalb, die Tiere meiner Klientin zu übergeben und ihr das alleinige Sorgerecht zu übertragen. L.A. verfügt im Gegensatz zu Las Vegas über viele Meilen Strand und weil meine Mandantin Bates Industries verlässt, hat sie genügend Zeit, sich um die Hunde zu kümmern«, fordere ich und richte meinen Blick auf den Frauenschläger zu meiner Linken. Er wirkt überrascht, was mich innerlich erfreut. Sollte er diese Anpassungen der Bedingungen ablehnen, muss ich das erste Mal gegen unseren Grundsatz verstoßen, denn mir reicht es.

»Mr. Thorn, sollen wir die Verhandlung kurz unterbrechen, damit Sie sich mit Ihrem Mandanten beraten können?«, erkundigt sich Richter Bloomberg bei der Gegenseite. Die stimmt zu, woraufhin wir erneut eine Pause bekommen.

»Er wird es ablehnen«, schnauft Mrs. Bates.

»Keine Sorge, das wird er nicht. Wenn der Richter Harvey und Hercules wirklich in die Wüste schickt, muss ich seinen gesunden Menschenverstand anzweifeln. Er hat selbst drei oder vier Hunde. Warten wir einfach ab«, bemühe ich mich, meine Klientin zu beruhigen. Vielleicht bin ich mit meinen Forderungen über ihre Erwartungen hinausgeschossen, doch es sollte im Rahmen des Machbaren sein.

Minutenlang kümmere ich mich um eine angespannte Mrs. Bates. Mit jedem neuen Gerichtstermin wurde es für sie immer schwerer, das alles zu ertragen. Sie muss Schlimmes erlebt haben, wovon ich vermutlich nicht einmal etwas weiß. Würde sie mir mehr freie Hand geben, könnte ich bis aufs Letzte für sie kämpfen.

Als Mr. Bates mit seinem Anwalt den Saal betritt, kann es weitergehen.

»Wie haben Sie sich entschieden?«, fragt der Richter die Gegenseite.

»Wir akzeptieren die Nachforderung von Ms. Crawford, die kleine Villa in Santa Barbara zu sanieren. Die Hunde Harvey und Hercules wird mein Mandant nicht herausgeben. Grund sind die angefallenen Kosten für Tierarzt und Verpflegung, die seinerseits getragen wurden, sowie die persönliche Bindung zu den Tieren«, lauten die Worte, die meine Mandantin in Tränen ausbrechen lassen.

»Kümmere dich um sie«, fordere ich Donna auf und trete hinter meinem Tisch hervor, um direkt auf die andere Seite zu gehen.

»Sie sollten sich für Ihr Verhalten schämen, Sie feiger Frauenschläger«, flüstere ich Mr. Bates zu. Hinter mir schlägt Richter Bloomberg mit seinem Holzhammer mehrmals auf den Tisch.

»Ms. Crawford, kehren Sie unverzüglich an Ihren Platz zurück«, fordert er mich auf. Wütend wende ich meinen Blick von dieser miesen Ratte ab. Die Hunde bedeuten ihm nichts und wenn Mrs. Bates sich nicht um sie kümmern kann, ist es ganz normal, dass sie auch die Kosten nicht übernehmen kann.

»Tut mir leid, Euer Ehren. Ich bin mir sicher, wir werden für die entstandenen Kosten eine Lösung finden, schließlich geht es um ein paar Dollar, die kaum der Rede wert sind, sofern man den Rest drumherum beachtet.«

»Danke für Ihre Worte, Ms. Crawford, aber die Entscheidung liegt bei mir. Gibt es noch Anträge oder dergleichen?« Ich schüttle den Kopf. Alles, was ich für meine Klientin wollte, ist dem Gericht bekannt. Nachdem ich neben Mrs. Bates Platz genommen habe, schaue ich ein letztes Mal nach links.

»Wir werden ihn drankriegen«, sage ich leise.

Richter Bloomberg unterbricht die Verhandlung zur Urteilsfindung und ich gehe davon aus, dass wir zum Mittagessen den Saal verlassen dürfen. Stattdessen sagt man uns, wir mögen sitzen bleiben. Überraschend ist der Vorsitzende nach wenigen Minuten wieder da.

»Nehmen Sie Platz«, bittet er uns. Da sich beide Seiten bereits geeinigt haben, geht es nur noch um die zusätzlichen Forderungen, die ich mit angebracht habe. Geht es schief, sitze ich heute Nachmittag beim Boss und darf meine Entscheidungen rechtfertigen, worauf ich keine Lust habe.

»Mr. und Mrs. Bates, bitte erheben Sie sich zur Urteilsverkündung.«

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