Interview mit Yvonne De Bark

09:00

Heute darf ich das Multitalent und die Autorin von 111 Gründe, einen Mord zu begehen
und 1001 Date auf dem Sofa begrüßen: Yvonne De Bark!

DL: Hallo Yvonne! Wir freuen uns dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!

Es ist mir eine Ehre! Ich stöbere immer gerne beim Das Lesesofa, bevor ich bei einem Buch zugreife oder mir ein Hörbuch hole.  

DL: Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Mein Name ist Yvonne de Bark, ich bin 44 Jahre alt und lebe mit meinen beiden entzückenden, aber pubertierenden Kindern in der Nähe von Köln in einem kleinen Häuschen. Ich bin seit 24 Jahren Schauspielerin bei allen möglichen Formaten wie Cobra 11, Hallo Robbie, Der Alte, Fall für Zwei, Unter uns. Usw. Ich habe auch selber zwei Drehbücher geschrieben, die beide verwirklicht wurden und sogar international erfolgreich waren. Aber ich habe auch bei einem Bestseller Ghostwriting gemacht. Man muss auch gönnen können.

DL: Schreibst du hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob?

Mein ganz großes Glück ist, dass sich meine drei Berufe gegenseitig befruchten. Wenn ich nicht gerade schreibe oder spiele, schule ich mit Leidenschaft die wichtigste Sprache der Welt. Die Körpersprache. Meine Teilnehmer und Coachees lernen Körpersprache zu lesen, die richtigen Fragen zu stellen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden und sie lernen so zu wirken, wie sie in der Situation wirken wollen. Ich gebe Seminare, halte Vorträge und mache Einzelcoachings. Derzeit habe ich einen Fulltimejob mit einem Politiker, der natürlich die Wahl gewinnen möchte. Ich unterstütze ihn in Außenwirkung in allen Bereichen.   

DL: Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Ich finde Menschen unmöglich, die reden, ohne vorher das Hirn einzuschalten. Ich bemitleide Kinder, die aufgrund von Desinteresse in ihrem Elternhaus keine Möglichkeit haben glückliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden, sondern jeden Tag mit allen Mitteln um Aufmerksamkeit und Anerkennung kämpfen müssen.
Ich liebe schreiben. Ich liebe es. Das Geräusch der klackenden Tastatur ist für mich wie Elfengesang. Ich liebe es, Emotionen beim Leser zu wecken, sei es lachen, ein Weinen oder vergessen auszuatmen, wenn eine Stelle besonders spannend ist.
Die Welt würde ich verbessern, indem ich in der Schule einen Kommunikationsführerschein einführe. Respektvoller Umgang miteinander ist einer meiner höchsten Werte.

DL: War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Die Veröffentlichung meines ersten Buches Mama Trostbuch war ein Versuch. Ich hatte das Manuskript an drei Verlage geschickt. Einfach so. Und prompt meldete sich nach zwei Wochen ein Verlag „Wir wollen Ihr Buch veröffentlichen, wohin dürfen wir den Vertrag schicken?“. Das war Ueberreuter in Wien. Nach dem ersten Buch kam dann schnell die Frage nach dem zweiten. Ich solle mir schon mal Gedanken machen, sagte sie. Von diesem Moment an wusste ich: Ich bin Autorin. Also so richtig. Mit Verlag und so. Was für ein überwältigendes Gefühl!

DL: Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht, dass du schreibst?

Doch, die wissen das schon. Meine Kinder dürfen die 1001 Dates aber nicht lesen. Daran sind sie auch nicht besonders interessiert. Sagen wir mal so: Wenn ich ein Youtubevideo mache, sind sie interessierter.
Meine Mutter liebt meine Bücher, sie hat sie natürlich alle und schwärmt jedem vor. Sogar Körpersprache einfach nutzen und die 111 Gründe, einen Mord zubegehen findet sie toll. Das macht mich dann wiederum stolz.

DL: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

Ich bin hörbuchsüchtig. Ein Alien, der mich als ersten Menschen sehen würde, würde annehmen, die Kabel aus den Ohren wäre für unsere Gattung so eine Art Nabelschnur ohne die wir nicht lebensfähig sind. Wenn ich mal keine Geschichte oder Fachbuch über Evolution, Gehirnforschung oder Psychologie im Ohr habe, dann stehe ich mit meinen Vorträgen über Körpersprache auf der Bühne, halte das Haus in Ordnung oder spiele Golf. Im Moment bin ich fast rund um die Uhr mit einem Bürgermeisterkandidaten beschäftigt, den ich im Wahlkampf betreue.

DL: Welche 3 Sachen und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ich habe zwei Kinder, die würde ich nicht verlassen und ihnen auch nicht zumuten auf eine Insel gehen zu müssen. Aber nehmen wir an, ich hätte keine. Ich komme ohne Internet nicht gut klar, ich gebe es zu. Ich würde wahrscheinlich ein lebensbeendendes Medikament mitnehmen. Ich habe keine Lust mit Hunger oder Krankheit dahinzusiechen. Ein Messer wäre auch sinnvoll. Am besten ein Multifunktionsmesser. Ich hatte vor einigen Jahren das Angebot ins Dschungelcamp zu gehen. Da darf man nur einen einzigen Luxusgegenstand mitnehmen. Ich wollte einen Block und Stift mitnehmen, um meine skurrilen Gedanken festzuhalten.

DL: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Mit Bea Puhlmann aus Mann zu verschenken und 1001 Date. Da ich sie geschrieben habe, weiß ich, was für ein liebenswerter Schussel sie ist, mit so viel Tiefgang, den sie aber gekonnt hinter einer Mauer zu verstecken versucht.

DL: Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Ich hatte nie ein Idol. Ich war mal verliebt in „Silas“, der von Patrick Bach gespielt wurde. Als ich dann Jahre später mit ihm bei „Strandclique“ selbst gedreht hatte und ihm gegenüberstand, bekam ich Schnappatmung und wurde knallrot. Promis sind auch nur Menschen. Ich weiß das, ich war mal einer.

DL: Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Sebastian Fitzek.

DL: Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?

Bücher, von denen mir peinlich wäre, wenn jemand wüsste, dass ich sie lese, genieße ich mit meinem E-Book Reader. Bücher zum Angeben lege ich dagegen gerne demonstrativ auf den Wohnzimmertisch.

DL: Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Ich bin ja Schauspielerin. Ich denke, ich hätte schon Lust, die Bea aus 1001 Date zu spielen. Ich kenne sie am besten. Und mit so vielen Männern zu flirten und auch noch Gage dafür zu bekommen ... ein reizvoller Gedanke.

DL: Erzähl uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.

Frischsingle Bea möchte endlich wieder Herzklopfen, Schmetterlinge, Tagträume mit Herzchen in den Augen. Nach der Trennung von ihrem Mann wirft sie sich in den Datingdschungel. 1000 Dates müssten es statistisch sein, damit der Richtige dabei ist, davon ist sie überzeugt. Und los geht’s! Nach einiger Zeit zwingen sie Umstände dazu, ihre Strategie komplett zu ändern. Das Besondere an dem Roman ist, dass er sich gegen Ende hin zu einem emotionalen Thriller entwickelt und den Leser mit Gänsehaut zurücklässt.  

DL: Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Ich liebe es, Geschichten zu erzählen, mit Worten zu spielen, den Leser sanft aus dem Alltag zu entführen. Ich beobachte sehr genau, was um mich herum geschieht und was mich davon berührt. Ich höre meinen Mitmenschen sehr genau zu und stelle immer wieder fest, dass das Leben um mich herum die besten Geschichten erzählt. Davon wird dann viel in meinen Büchern verarbeitet. 1001 Date hat überdies auch etwas Voyeuristisches. Ich schreibe über Dinge, die Frauen denken und Männer irgendwie lieber nicht wissen sollten (hüstelt).

DL: Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Viel. Sehr viel. Und immer verschiedene Facetten, die ich dann voll auskoste. Hm, mal sehen, wann ich über eine Serienmörderin schreibe.

DL: Wie lange hast du dafür gebraucht - vom ersten Satz bis zur Endfassung.

Da die „Recherche“ sehr sorgfältig war, ein halbes Jahr. Das schreiben geht ja dann schnell, wenn das Konzept stimmt. Aber was mir dabei alles passiert ist, geht auf keine Kuhhaut. Ein Millionär, der dem schnöden Mammon Lebewohl sagen möchte, das belaste nur. Ein Mann, der mit mir auf Pikantpartys gehen wollte. Ein Mann, der während des Dates seinen Ehering heimlich unter dem Tisch abgezogen hat. Einer, der sich als Regisseur für eine Doku über Datingportale herausstellte. Und dann war da dieser eine, der zum Antagonisten meines Romans geworden ist ...

DL: Beim Schreiben: gibt es da etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Inhaltlich müssen meine Romane eine subliminale Botschaft enthalten. Neben aller Verrücktheit und Offenheit eine moralische Aussage.  

DL: Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?

Es wird wohl wieder ein Sachbuch sein. Inhalt: Wie kannst du in jedem Moment so wirken, wie du es willst. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Schauspielerin und Coach für Außenwirkung wird das ein bahnbrechendes Buch, das den Authentizitätswahn in ein ganz anderes Licht rückt.

DL: Vielen Dank für dieses Interview Yvonne! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3

Danke <3 Ich wünsche euch noch ganz viel Erfolg mit Das Lesesofa und bleibt auf jeden Fall so wie ihr seid!

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