In einem glühend blauen Sommer - Rezension

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Infos:

Autor: Susanne Schmidt
Verlag: konkursbuch Liebesleben
Bindung: Taschenbuch
Seiten: 285
ISBN: 978-3-88769-736-5
Preis: 9,99 Euro


Klappentext: 

Sie (Julia) ist Ende zwanzig, möchte sich nicht binden, noch nicht, die Karriere geht vor. Wenn sie ihr berufliches Ziel erreicht hat, vielleicht dann. Sex hat sie mit wechselnden Männern, auch einmal mit einer Frau. Eines Tages, es ist Sommer, begegnet ihr ein Mann. Das ist nichts Besonderes. Er ist auch noch jünger als sie, noch nicht einmal fertig mit der Ausbildung. Ganz gegen ihre Lebensplanung verliert sie sich in lustvoller Abhängigkeit. Doch dann gerät sie in Gefahr.

Meinung:

Julia möchte frei sein, teilt sich zusammen mit einer Freundin eine Wohnung und hat eine Affäre mit Andreas, Andy, einem älteren Mann, für den sie zwischen Berlin und Stuttgart hin und her pendelt. Auf dieser langen Fahrt bereitet sich Julia auf die heftigen Momente mit Andy vor – auf eine schräge Art und Weise …

Die Protagonistin steht zwischen zwei Stühlen: zum einen liebt sie ihre Unabhängigkeit, zum anderen lässt sie alles stehen und liegen, wenn Andy sie anruft und nimmt eine lange Fahrt in Kauf – sie wiederspricht sich in ihren Handlungen und Gedanken.
Für Julia ist die Beziehung mit Andy, eine Affäre, bestehend aus Sehnsucht und Erotik, doch in manchen Momenten sehnt sie sich nach einer tieferen, festeren Beziehung. Aber im folgenden Augenblick genießt sie ihre Freiheit. Somit ist Julia sich selbst nicht sicher, was später immer deutlicher wird.

Andy ist ein Mann, der sich nicht binden möchte, Julia sich immer wieder entzieht, routinemäßig Aids-Tests vornehmen lässt und kurz vor einem gemeinsamen Urlaub absagt, weil er sich zurückziehen möchte und Abstand braucht.
Als Andy weg vom Fenster ist, geht Julia ein Abenteuer mit einem alten (Studien-)Freund, Patrick, ein. Heißer Sex, In einem glühend blauen Sommer, bis auf einer Party Felix ihr Leben auf den Kopf stellt.

Julias Geschichte erstreckt sich von 2010 bis zum September 2014. Die Handlung ist nicht chronologisch erzählt, mich hat das beim Lesen aber nicht wirklich gestört, denn die Szenenfolge war gut gewählt.

Für mich überwiegt (in) In einem glühend blauen Sommer das Thema Selbstfindung mehr als die Erotik. Julia ist eine schwache und leicht beeinflussbare Figur, die sich hinter Ausreden versteckt. Manchmal hätte ich sie sehr gerne geschüttelt, bei ihren etlich langen Selbstgesprächen über ihre Situation.
Julia hat ein klares Problem bei der Selbstfindung und weiß nicht so recht und ist wenig entschlossen. In einem glühend blauen Sommer geht es um die Entwicklung von Julia in Bezug zur Liebe, Sehnsucht und Beziehungen. Die Autorin stellt dies mit der Figurenkonstellation und unterschiedlichen Charakteren gut dar:
Andy ist der ältere, kühle, distanzierte Typ, während mit Patrik eigentlich zu gar keinem verbalen Austausch kommt, weißt er zum Ende hin stalkerhafte Eigenschaften auf, der abhängige, süchtige Typ und Felix verkörpert die Jugend und Lebenslust.


Der Schreibstil der Autorin ist einfach und klar. Ob jedem die Sexszenen zusagen, muss man selber entscheiden, mich haben sie nicht wirklich gepackt, da fand ich Julias Entwicklung deutlich interessanter, auch wenn sie mir an einigen Stellen zu naiv wurde.

Für mich gibt es drei Kritikpunkte: zum einen führte Julias Naivität dazu, dass ich sie nicht richtig ernst nehmen konnte und als eine Erwachsene, im Leben stehende Frau, sah.
Die beiden anderen Punkte beziehen sich auf das Cover, was mich überhaupt nicht zum Kauf ansprechen oder gar überzeugen könnte, da die Textkonstellation und Schriften lieblos erstellt aussehen und die Ausstrahlung der Frau mich einfach nicht anspricht und der kryptische Klappentext:

„Viele Gewitter. Dazwischen traumhafte Tage. Julia trifft sich gern mit Freundinnen (am See, in der Stadt), hat Stress im Job und gefährliche Affären.
Dieser Sommer wird nicht nur ihr Leben ändern.“


Als ich ihn gelesen hatte, verstand ich die Nachricht zwischen den Worten, denn dafür regte der Titel zum Nachdenknen und Vorstellen an, aber hätte ich In einem glühend blauen Sommer in der Buchhandlung aus dem Regal genommen, hätte ich es wieder zurück gelegt.
 

Leider sind diese beiden Dinge misslich gewählt, da das Buch nicht heraussticht und es somit potenzielle Leser und Liebhaber leicht übersehen.

 

Fazit: 

Susanne Schmidt hat einen guten Start hingelegt und einige interessante Bücher können  folgen. Zwar sticht In einem glühend blauen Sommer überhaupt nicht heraus, aber wenn man davon absieht ist die Entwicklung spannend zu lesen.

- eure Jasmin <3

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